I am your mirror (2025)
Interaktive Installation
Kinect, Screen, goldener Rahmen
I am your mirror ist eine interaktive Installation, die die fragile Beziehung zwischen Spiegelbild, digitaler Repräsentation und menschlicher Nähe befragt. Ein goldgerahmter Bildschirm, inszeniert wie ein Spiegel, zeigt den leeren Raum – bis ein Mensch eintritt.
Die Kinect-Kamera erkennt die Präsenz eines Körpers. Ein Avatar erscheint: ein 3D-Scan der Künstlerin in Security-Kleidung – als stille Hüterin eines digitalen Zwischenraums. Für einen kurzen Moment spiegelt sie präzise die Bewegungen des Betrachtenden. Doch sobald man ihr zu nahe kommt, zerfällt das Abbild. Nur ein flimmernder Schatten bleibt – geisterhaft, durchlässig, aber weiterhin spiegelnd. Dieser Schatten reagiert auf Bewegungen, zögerlich, verletzlich, bis er allmählich einfriert und langsam verschwindet. Zurück bleibt der digitale Spiegel – leer, wartend.
I am your mirror verhandelt Nähe und Kontrolle, Selbstbild und Fremdwahrnehmung, Präsenz und Auflösung. Die Arbeit stellt Fragen nach dem Verhältnis von Mensch und Maschine, nach der Illusion von Spiegelung, nach dem Wunsch, sich im Anderen – selbst im digitalen – zu erkennen. Doch das digitale Gegenüber bleibt instabil, flüchtig – und am Ende stumm.