Stadtpläne dienen uns zur Orientierung. Es sind Modelle und bilden niemals die Welt so ab, wie sie tatsächlich ist.
So auch der Stadtplan von Rastatt, herausgegeben von der Stadt, der einen Fußweg durch die "Barockstadt Rastatt" abbildet. DIe Route ist eine "typische" Touristen Route, auf der der Besucher in kürzester Zeit die schönsten und prunkvollsten Bauten der Stadt gezeigt bekommt.
Typischerweise führen solche Touristenrouten an Kirchen, Brunnen, historischen Toren, Denkmälern und weiteren geschichtsträchtigen Gebäuden vorbei, so auch hier.
Geführt durch die Karte erhält der Besucher einen vorbestimmten Blick auf die Stadt.
Entsprechend der klaren Formensprache der Architektur des Einkaufszentrums SchlossGalerie ist die ortsspezifische Wandinstallation "Auf_dem_Weg" mit klaren, grafischen Strukturen entwickelt worden. Das Modell "historische Route Rastatt" - eine Route voller Geschichte und Traditonen - wurde in eine abstrakte, autonome Linie transferiert. Um zu einer Form zu kommen wurde das Abbild, Die Route, analysiert, zerlegt, neu kombiniert und schließlich der Maßstab vergrößert.
Der Text handelt von Zuständen des Wartens und Adverbien der Zeit, kombiniert mit dem Aufruf „warte“. Das Panel hat drei Sektoren. In dem ersten und dritten Sektor läuft der Text von unten nach oben. In dem mittleren Sektor ist die Richtung entgegengesetzt. Hierdurch werden die Buchstaben an den Übergängen auseinandergerissen und es entstehen Textfragmente. Laufgeschwindigkeit und fragmentierte Textdarstellung zwingen zu einer längeren Betrachtungszeit, bevor der Text entschlüsselt werden kann.
Kabelzeichnung ist eine Verspannung von ca. 160 m Kabel in einer ehemaligen Kranhalle, die zwischen Relikten eines alten Schienensystems in ca. 7 m Höhe installiert
wurde.
Das Schienensystem wurde so miteinander verspannt, dass eine Zeichnung an der Decke entsteht. Die Kabel organisieren sich frei zwischen den Sprossen, Schienen und
T-Trägern der Anlage und bilden spitze, geometrische Formen aus, die sich teilweise verdichten.
Die Linien setzten sich Richtung Boden fort und lassen unter dem Trägersystem einen eigenen Raum entstehen. Die Enden der Kabel, mit einer roten Schuko-Kupplung
versehen, erobern den Raum in unterschiedlichen Höhen. Sie korrespondieren mit der Architektur der Halle wie zum Beispiel der Struktur des Garagentors, der grünen Stahlträgerkonstruktion und den
Fenstern.
Durch den Sturm Ela wurden viele Bäume auf der Messelwiese an der Moltkestraße beschädigt und mussten gefällt werden. Ein Baum jedoch wurde von einem Mitglied des Bürgervereins gerettet. Dieser Baum musste aber aufgrund des Sturmschadens radikal zurückgeschnitten werden, sodass er lediglich als Stammfragment mit einer Astgabel erhalten blieb. Dieser Baum ist das Naturdenkmal für den Sturm Ela, ein Symbol für Zerstörung und Verwüstung. Aber er ist auch ein Zeichen für den menschlichen Eingriff im Sinne des Schützens, Erhaltens und Bewahrens bei den notwendigen Aufräumarbeiten. Der Baum lebt, er zeigt heute neue Triebe.
Diese markante Form ist auf einen gesunden Baum als "Zeichen für Ela" mit weißer Stammschutzfarbe übertragen worden. Die Farbe wird im Gartenlandschaftsbau eingesetzt und schützt Bäume vor Umwelteinflüssen wie UV-Strahlen, Hitze und Kälte. Über die Zeit vergeht diese Farbe, das Zeichen verschwindet, zurück bleibt die Erinnerung.